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Der Einfluss des Holocaust auf die Evangelisation unter Juden

Der Einfluss des Holocaust auf die Evangelisation unter Juden

Der folgende Text ist ein Auszug aus Mitch Glaser´s Vortrag mit dem Titel „Helden des Holocaust: Polen, das Warschauer Ghetto und Jeschua“, der anlässlich einer Versammlung von Leitern in der jüdischen Evangelisation gehalten wurde.

Hier finden Sie den ganzen Vortrag!

Der Holocaust war die bedeutendste Herausforderung für das Überlegen des jüdischen Volkes seit des Babylonischen Exils. Über die Jahrhunderte haben viele Bedrohungen die jüdische Gemeinschaft geformt, u.a. die Kreuzzüge, Vertreibungen, Pogrome und andauernde Konflikte bezüglich des heutigen Staates Israel. Dennoch ist kein anderes modernes Trauma, das das jüdische Volk erleben muss, vergleichbar mit der Vernichtung der jüdischen Bevölkerung und der Zerstörung des jüdischen Lebens, die im Holocaust bewirkt wurden.

Der Einfluss dieser Tragödie auf die allgemeine jüdische Bevölkerung war massiv ebenso wie ihr Einfluss auf die jüdischen Nachfolger Jeschuas. Vor dem Holocaust lebten hunderttausende jüdische Gläubige in Europa. Die meisten wurden entweder ermordet oder flohen in andere Länder. Auch nach über 70 Jahren leben wir heuten noch im Schatten des Holocaust und die Erfahrungen unserer geistlichen Vorväter während des Holocaust prägen bis heute die Mission unter Juden.

Wir stehen auf den Schultern dieser Helden des Holocaust, besonders der jüdischen Gläubigen im Warschauer Ghetto, obwohl ihre Taten und ihr Zeugnis weitestgehend unbekannt sind. Ihre Geschichte – so weit sie uns überliefert ist – muss erzählt werden.

Die Invasion der Nationalsozialisten und die Erbauung des Warschauer Ghettos

Die Nationaliszialisten marschierten 1939 in Polen ein und anti-jüdische Gesetze wurden schnell eingeführt, die den Weg zur Erbaaung des Warschauer Ghettos ebneten. Die Nationalsozialisten haben auch weitere Ghettos eingerichtet, in Städten in Polen und Lithauen, die einen großen jüdischen Bevölkerungsanteil hatten, wie etwa Lodz oder Vilna.

Die Nationalsozialisten gründeten das Warschauer Ghetto im November 1940. Sie haben fast 500 000 jüdische Menschen in das Ghetto gebracht und schlossen sie mit einer Mauer ein. 1941 starben ungefähr 45 000 jüdische Bewohner an den Folgen der Überbevölkerung, der harten Arbeiten, die sie verrichten mussten, der mangelnden Hygiene, schlechtem Essen und Krankheiten. Im folgenden Jahr deportierten die Nationalsozialisten einen Großteil der Bevölkerung des Ghettos nach Treblinka, einem von sechs Todeslagern, sodass nur noch 60 000 Menschen im Ghetto zurückblieben. Im April 1943 wollten die Deutschen das Ghetto zerstören und die übrigen Anwohner nach Treblinka bringen. Das führte zu einem Aufstand unter Mordechai Anielewicz. Der erbitterte Kampf dauerte 28 Tage und endete in der Zerstörung des Ghettos.

Ein Überblick über die jüdische Mission in Polen vor dem Krieg

Martin Parsons, ein Missionar unter jüdischen Menschen und Teil der Organisation „Der Dienst der Kirche am jüdischen Volk“, die 1809 gegründet wurde, gibt eine Beschreibung der jüdischen Mission in Warschau vor der Invasion der Nationalsozialisten.

“Der amerikanische Vorstand von “Missions to the Jews“ (heute Chosen People Ministries mitsamt ihrer Schwesterorganisationen wie Beit Sar Shalom) hat ein Zentrum in Warschau am östlichen Ufer des Flusses. Sie haben Platz für einige Suchende, zusätzlich zu ihrer generellen evangelistischen Arbeit. Die Mildmay Mission (heute Messianic Testimony) hat eine Halle im jüdichen Viertel in Warschau und ihre Arbeit kommt vor allem den ärmeren Juden zugute. Die Organisation The American-European Fellowship ist in Warschau und arbeitet hauptsächlich mit Kindern. Sie haben eine Volla in Radoso, die im Sommer dafür gebraucht wird. Die Bethel-Mission in Lodz hat ein evangelistisches Zentrum und eine Kolonie. Zusätzlich gibt es in Polen einen pfingstlerischen Evangelisten, ein Mitglied von Open Brethren, ein Mitglied der Closed Brethren and ein paar unabhängige Evangelisten, die im Glauben leben. Die vier Missionare in Warschau arbeiten in enger Zusammenarbeit.”

Parsons Organisation, CMJ, wurde 1927 von Emmanuel Hall gegründet, ein Projekt für messianische Gläubige in Warschau. Drei jüdische Gläubige dienten in bedeutenden Leitungspositionen in Polen: H.C. Carpenter, Paul Levertoff und J.I. Landsmann. Martin Parsons übernahm die Organisationen im Jahr 1927 und leitete die Arbeit bis zu Invasion der Nationalsozialisten. Viele sehr erfolgreiche Missionare dienten unter CMJ, wie etwa Bazyli Jocz, der Vater des messianischen Gelehrten Jacób Jocz.

Jüdische Gläubige im Warschauer Ghetto

Als die Nationalsozialisten in Polen einmarschierten, waren die Zustände unter der jüdischen Bevölkerung schon schlecht, aber die „Endlösung“ kam in Polen an wie ein wütender Sturm aus der Hölle. Juden und Missionare, die unter Juden dienten, wurden zusammengetrieben und in Konzentrationslager deportiert oder gleich getötet. Chaos war überall und die Arbeit der Missionen erfuhr eine Unterbrechung, von der sie sich nie erholen würden.

Die Missionen unter Juden starben in Polen zusammen mit ungefähr 3 000 000 jüdischen Menschen. Das größte offene und aktive Feld der arebit unter dem jüdischen Volk für das Evangelium wurde zerstört. Der Krieg markiert das Ende eines Volkes und das Ende einer Ära.

In seinem monumentalen Buch „Christians in the Warsaw Ghetto“ schätzt Peter F. Dembowski, dass es manchen Zeiten zwischen 5 000 und 6 000 jüdische Gläubige im Ghetto gab.

Rachmiel Frydland spricht von seiner eigenen Interaktion mit den übrigen Gläubigen im Ghetto:

“Im späten 1944 war ich, indem ich mich in Friedhöfen, verlassenen Kirchen und den Heimen angsterfüllter Freunde versteckte, war ich einer der letzten überlebenden Juden in Warschau außerhalb des Ghettos. In dieser Anlage waren 5 000 Juden, die letzten von der ursprünglichen Bevölkerung Warschaus mit 500 000. Durch Gottes Wirken konnte ich im unbemerkt in das Ghetto schlüpfen und ein paar jüdischen Gläubigen, die noch lebten, ermutigend zusprechen. Andere jüdische Brüder hörten die Botschaft und glaubten an den Messias Jeschua.“

Frydland war einer der am besten bekannten messianisch-jüdischen Überlebenden des Holocaust. Sein Zeugnis aus erster Hand bietet Informationen über das Leben der jüdischen Gläubigen in Warschau for und in gewissem Grade auch während des Krieges.

Eine der bedeutendsten Stimmen jüdischer Gläubiger ist die von Dr. Ludwick Hirszfeld, dem Autor des Buches „The Story of a life“. Dembowski sagt: „Herzfeld (sic) ist der best bekannteste Informant zum Ghetto und zu vielen Aspekten des täglichen Lebens für die Bewohner des Ghettos.“

Dr. Hirszfelds schrieb seine Autobiografie bald nach seiner Flucht aus dem Ghetto und gibt darin eine detaillierte Beschreibung seines Lebens und dessen anderer und gibt ein Zeugnis seines Glaubens. Er war ein anerkannter Wissenschaftler, der als Arzt in der polnischen Armee in Jugoslawien arbeitete. Dort begann er sein Lebenswerk, indem er eine Methode entwickelte, mit der man Blutgruppen bestimmen könnte, die bis heute von Wissenschaftlern benutzt wird. Hirszfeld kam in seinen Zwanzigern zum Glauben und die Lebendigkeit seines Glaubens wird in seinen Schriften und Taten deutlich.

Nach den Aufzeichnungen verschiedener jüdischer Missionen und Kirchen gab es viele Bekehrungen vor dem Holocaust. Diese Bewegung ging weiter bis zur Zerstörung des Ghettos. Warschau, ein Nährboden für messianisches Wirken, war die Heimat für mehr als ein Dutzend jüdischer Missionen.

Die Gläubigen, die durch die jüdischen Missionsorganisationen und evangelikale Gemeinden vor und während des Ghettos zum Glauben an Jeschua kamen, mussten teuer bezahlen. Doch fanden die wahren Gläubigen Trost in ihrer Not durch den Messias.

Auch wenn uns nicht viel über ihre Stimmen überliefert ist, werden wir eines Tages die Geschichten ihres Märtyrertums und Leidens hören. Im ewigen Königreich werden ihre Stimmen zusammen mit unseren den Lobpreis zu dem Einen singen, der für uns litt und im Sieg erhoben wurde, als er den Tod, das Böse und jeden Feind Gottes und seines auserwählten Volkes errang. Die Gnade unseres Messias und Herrn wird die Schrecken des Ghettos auslöschen.

Dr. Mitch Glaser, Chosen People Ministries

https://www.beitsarshalom.org/der-einfluss-des-holocaust-auf-die-evangelisation-unter-juden/

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